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es kommt mir hier so vor so ähnlich wie nach dem perfekten tor
wie nach ner langen fahrt zurück wie liebe auf den ersten blick
wie nach nem heißen tee nach einem kalten wintertag
wie eine gute idee wenn einem lange nichts lange nichts mehr einfallen mag
sportfreunde stiller – heimatlied
lesen bringts nicht, ihr müsst den text singen. ja, ich muss gerade mal die sportis zitieren. denn seitdem ich mir über diesen blogpost gedanken mache, spukt dieses lied in meinem kopf herum. ein heimatlied. wer hier schon länger mitliest, weiss wie sehr mein herz für meine heimatstadt krefeld schlägt. auf instagram findet ihr unter #nikeskrefeld einige momentaufnahmen, auch katharina von so nah und so fern habe ich mein krefeld mit insidertipps schon schmackhaft gemacht und auf dem blog versuche ich immer wieder krefeld mit seinen lokalitäten und hübschen ecken aufzugreifen. das kommt momentan ein wenig zu kurz, denn obwohl ich gebürtige krefelderin und bereits etliche male umgezogen bin, ohne die stadtgrenzen zu verlassen (siehe auch #factsaboutme), habe ich, abgesehen von zwei nebenjobs, nie in meiner heimatstadt gearbeitet. durch die pendelei kommt die stadt wie samt und seide für meinen geschmack viel kurz. und wahrscheinlich liegt es genau daran, dass ich sie noch viel mehr zu schätzen weiss, die schönen ecken von krefeld.
pentacom hat ebenfalls ein großes herz für krefeld und der einladung der agentur, krefeld an einem tag zu entdecken, folge ich mit tanzendem herz nur zu gerne …
sonntag früh. der weckton meines handys lässt mich hochschrecken. mein kopf dröhnt. ein blick aufs display. kurz nach acht. und eine sprachnachricht. während ich mich mit geschlossenen augen wieder in meine kissen sinken lasse, höre ich vanessas stimme. nike, du sollst ja doch schon um 9.30 am yoga studio sein! und schon sitze ich wieder. das gibt wohl doch nichts mit noch mal umdrehen, denke ich und schleiche ins bad. da hab ich doch glatt die zweite seite der einladungspdf übersehen, ups. frisch geduscht und absolut im zeitplan, aber leider immer noch mit diesen nervigen kopfschmerzen, die mich schon seit ein paar tagen begleiten, mache ich mich auf den weg zum ananda yoga studio krefeld. dort bin ich mit luna von pentacom verabredet. sie wird mich und eine handvoll andere blogger durch den tag begleiten. eine herzliche begrüßung und einen kurzen abriss über den tagesablauf später, sitze ich bei lisa im auto. lisa ist unser shuttle service für den heutigen tag. warum kein yoga? weil ich schwänze. mit dem dicken kopf mag ich nicht. aber volker prößdorf, der das yoga studio leitet, hat mich eingeladen die stunde nachzuholen. ich halte euch auf dem laufenden. die anderen waren auf jeden fall ganz angetan.
lisa parkt den wagen und liefert mich bei dennis busch ab.
an dieser stelle sollte ich euch sagen, daß ich bei dem thema haare und friseur im vorfeld eher verhalten reagiert habe: haare schneiden? na ok, aber allerhöchstens die spitzen. also kein drama wie bei den topmodelmiezen, aber auf jeden fall auch nicht yeah – umstyling. ich bin da echt eigen, vor allem weil ich auf meine friseurin schwöre, die mir seit über zehn jahren die haare schneidet. aber jetzt stehe ich vor einem mega sympathischen dennis busch, der ein wenig über sich und seinen salon erzählt. allzuoft komme ich hier zwar nicht vorbei, aber der salon ist mir voher ehrlich gesagt noch nie aufgefallen, obwohl dennis seinen kunden hier schon seit 2005 die haare schneidet und stylt. das dezente äußere des salons gehört zum konzept, denn wenn dennis sich um einen gast kümmert, geniesst dieser seine volle aufmerksamkeit und die salontüre bleibt verschlossen. wenn ich da an meine friseurbesuche denke, die ganz schön trubelig und laut sein können, hört sich das hier nach einem kleinen paradies an. ich fühle mich hier ganz wohl und während dennis einen blick auf meine haare wirft und vorschlägt, den schnitt ein wenig aufzufrischen und meine naturwellen zu glätten, entspanne ich mich und werde mutig. pony? ja klar, mach einfach mal. dennis legt los und erzählt mir von seiner ersten veganen haarpflegeserie. cahuchu – die tränen des baumes. das shampoo nutze ich momentan und komme hervorragend damit zurecht – dezenter duft, macht die haare nicht schwer und schön griffig, mag ich.
die zeit vergeht wie im fluge, schon steht die nächste kandidatin jessica vor der tür (die tatsächlich verschlossen ist). mit nie gekannten megaglatten haaren und richtig tollem fransen pony (sorry, ich habe leider kein foto für euch, aber den pony hat dennis hervorragend geschnitten) lasse ich mich zufrieden in den stuhl sinken und schaue dennis bei seiner arbeit zu. herrlich so ein entspannter sonntagmorgen beim frisuer. da könnte ich mich dran gewöhnen.
und schon fährt lisa den wagen vor, um vanessa bei dennis abzugeben und jennifer und mich einzusammeln. es geht in meine hood, die südstadt. was ich mich auf diesen programmpunkt freue.
eine stadtführung durch die südstadt.
vor der alten samtweberei steht eine kleine menschengruppe. luna, meine bloggerkollegen janette, sylvie, dennis, svenja und isabell warten zusammen mit claire neidhardt vom stadtmarketing und unserem stadtführer georg opdenberg nur noch auf uns.
mein herz schlägt für die südstadt. auch wenn es viele krefelder gibt, die diese ecke ihrer stadt so gar nicht schätzen, weil vieles heruntergekommen und etwas schabbelig ist. aber die südstadt ist bunt und lebendig. in den kleinen strassen schliessen sich nachbarn zusammen und sorgen dafür, dass es am strassenrand in den schönsten farben blüht. ein bild, das mich immer wieder zum lächeln bringt. vor kleinen cafés sitzen leute auf der fensterbank und unterhalten sich. die menschen hier engagieren sich in vereinen und clubs, es gibt jede menge veranstaltungen wie z.b. das kirschblütenfest auf dem corneliusplatz oder das fest ohne grenzen an der josefkirche. man kennt sich. und ich mag momentan auch nirgendwo sonst wohnen.
rund um die alte samtweberei, der wunderschönen ehemaligen textilfabrik entsteht seit 2014 neuer raum. raum zum leben und arbeiten. raum für kultur. das samtweberviertel. so sitzen im vollständig vermieteten pionierhaus auf der lewerenzstraße 104 über 60 gestalter, freiberufler, geschäftsleute und kulturschaffende. auf 5 etagen zahlen die pioniere eine reduzierte monatsmiete, für die jeder einzelne mieter eine arbeitsstunde pro quadratmeter mietfläche im jahr für das samtweberviertel leistet. so kommen bei 1000 qm vermieteter fläche 1000 stunden für aktivitäten und projekte zusammen, die das leben im stadtteil lebenswerter machen.
georg opdenberg und claire neidhardt führen uns hinter das pionierhaus in die shedhalle, die im frühjahr 2017 als freiraum für die gemeinschaft eröffnet werden soll.
danach dürfen wir auf die baustelle. im historischen kern der alten samt- und seidenfabrik entstehen 37 mietwohnungen in unterschiedlicher größe und für verschiedene wohnformen. ich bin ein bisschen verknallt in diese alten böden und wände.
als wir eine wohnung betreten, beschliessen wir hier einfach eine blogger wg zu gründen …
ein projekt, auf das ich sehr gespannt bin – die gastronomie im pionierhaus. hier soll es ab sommer 2017 ein nachbarschaftswohnzimmer mit aussenterrasse zum innnenhof geben.
wir lassen das pionierhaus links liegen, spazieren die lewerentzstrasse weiter hoch und landen am corneliusplatz.
vor einiger zeit habe ich die wohnungsanzeige eines bekannten auf facebook geteilt. er zog mit seiner wg um und die alte wohnung suchte neue mieter. ich sag euch, der anblick von wohnung und mietpreis haben einige meiner hamburger und kölner freunde weinen lassen …
im vordergrund seht ihr die josefschule und dahinter meine lieblingskirche, die josefkirche. oben im kirchturm wohnen die krawallfalken, die sich vom sonnendeck aus super beobachten lassen. wer braucht da schon haustiere?
an dem anblick dieser schönen fassaden erfreu ich mich jedes mal, wenn ich zum wochenmarkt laufe. hier an der josefkiche findet ende august seit zehn jahren das fest ohne grenzen statt. das bündnis krefeld für toleranz und demokratie feiert auf der corneliusstraße gelebtes zusammensein unterschiedlicher nationen. hier reihen sich dann rund 30 stände sozialer, migrantischer und politischer organisationen aneinander. nicht zu vergessen, das angebot an kulinarischen köstlichkeiten und die musikalische untermalung. während des soundchecks am frühen mittag dröhnt da auch schon mal killing in the name of durch die nachbarschaft … besser kann ein samstag auf dem sonnendeck gar nicht starten.
georg opdenberg zeigt uns auf dem westwall (hier findet dienstags und freitags der wochenmarkt statt), wie die innenstadt im laufe der jahre gewachsen ist.
das alte casablanca kino auf der lewerentzstrasse ist immer einen besuch wert. hier gehe ich wesentlich lieber hin als in den großen komplex am bahnhof.
jetzt sieht der platz vielleicht noch ein wenig karg aus, aber es dauert nicht mehr lang, dann steht die japanische zierkirsche in voller blüte. und das wird zünftig gefeiert – mit bauchtanz, türkischer und griechischer musik, brass und swing, getrommel und leckerem italienischem, griechischem, deutschem und türkischem essen. und vor allem mit allen nachbarn des viertels. ein wirklich wunderbares fest!
der termin für dieses jahr steht schon: schreibt auch mal den 22.4.2017 dick und fett in den kalender. die sause des bürgerverein bahnbezirk 1898 krefeld e.v. solltet ihr euch nicht entgehen lassen …
vom alexanderplatz ist es ein katzensprung zur samtweberei. hier schauen wir noch kurz in den räumlichkeiten des stadtmarketings vorbei. es lässt sich mit sicherheit wesentlich schlechter arbeiten. schöne, schlichte räume.
so langsam macht sich bei unserer gruppe ein kleines hüngerchen breit. nachdem wir uns von claire neidhardt und georg opdenberg verabschiedet haben, laufen wir die breite strasse hoch in richtung zentrum.
mittagessen im liebevoll
denn im veganem restaurant liebevoll, das nur ein paar meter vom lieblingsliesgen entfernt liegt, wartet bereits ein gedeckter tisch auf uns. nach den appetizern servieren uns die mädels gut gefüllte teller mit verschiedensten köstlichkeiten – gemüselasagne, gefüllte weinblätter, hummus und falafel und viel mehr gemüse. und alles richtig richtig gut. ich glaube, ich sollte öfter herkommen.
die sonne scheint, als wir das liebevoll verlassen und uns wieder auf den weg zum pionierhaus machen.
ill hill – quit slackin´ and make shit happen!
der besuch bei ill hill steht irgendwie schon seit ewigkeiten in meinem kalender, aber wie das so ist mit der lieben zeit, hab ich den plan immer wieder verschoben. jetzt freu ich mich umso mehr, endlich mal die heiligen hallen der jungs zu betreten.
holger und marco bedrucken mit ihrem siebdruckkarussell ziemlich schicke tshirts, hoodies, sweats, caps und prints. und selbst künstler wie der wu tang clan, flo mega, die orsons, jugglerz, soca twins oder maxim tragen die klamotten der beiden krefelder in der freizeit oder auf der bühne. wisster bescheid.
jedes jahr auf der greta oder dem claus markt in gladbach stehe ich am illhill stand und streichele den zebra sweater. der ist so unfassbar weich und flauschig. aber ich hätte das motiv ja am liebsten auf einem genauso flauschigen hoodie … holger?
holger erklärt uns aber erst einmal die siebdrucktechnik. in meinem kopf klingelt was. vor urzeiten bin ich in der berufsschule schon in den genuss gekommen, die verschiedenen druckverfahren zu verinnerlichen … lang lang ist es her.
wir bedrucken mit holgers hilfe unsere quit slackin´ and make shit happen rucksäcke und schon neigt sich unser besuch im pionierhaus dem ende entgegen. shuttle lisa bringt uns jetzt nämlich zu alten bekannten.
letzte station: untervegs
das untervegs möchte ich am liebsten viel viel öfter besuchen, so gut ist das essen hier. das team um kristina und gerrit zaubert jede woche auf´s neue unfassbar leckere gerichte auf karte und teller, die ihresgleichen suchen. egal, ob ihr euch vegan ernährt oder nicht, geht unbedingt ins untervegs! ich kann das gar nicht oft genug wiederholen. das untervegs ist so ein wunderbarer ort mit unfassbar herzlichen menschen, denen man sofort anmerkt, dass sie lieben, was sie tun. aber bevor wir den beiden in der küche über die schulter schauen, gibt´s lecker gin.
und dieser herr hier, liebt das was er tut ebenfalls. persönlich kannte ich martin kern bisher noch nicht, aber über seinen gin reginerate, der im sommer (noch unter inginious) als erster krefelder gin in den läden stand, habe ich im juli bereits geschrieben. mit dem motto learning by burning hat martin sich dem gin thema verschrieben und präsentiert uns an diesem abend nicht nur den ersten krefelder gin reginerate, sondern auch gleich seinen nachfolger, der hoffentlich bald auf den markt kommt. die komplette geschichte von martin und seinem gin hat dennis von stoptaste so wunderbar zusammengefasst, dass ich an dieser stelle auf seinen blogpost verweise und mit euch gleich in die küche gehe. denn bevor der gin uns zu kopf steigt, brauchen wir schnell was in den magen.
wir müssen ein wenig zusammenrücken, den groß ist die küche nicht. aber bei kristina sitzt jeder handgriff. gerrit, der die küche sonst eher meidet, wenn kristina mit ihren mitköchinnen dort loslegt, kümmert sich heute hingebungsvoll um die süßkartoffelplätzchen.
das essen war wie immer einfach gut und ich brauche auf jeden fall das aioli rezept. ich hab es aus dem kopf versucht, allerdings wollte da nichts fest werden …
nach einem wundervollen tag mit tollen menschen und einem großartigen programm sinke ich abends vollig erschossen, aber glücklich und zufrieden in mein bett. ich hoffe, ihr habt ein wenig gefallen an dieser seite der stadt wie samt und seide gefunden. das ist #nikeskrefeld. für diese stadt schlägt mein herz ganz laut.
und das schöne daran ist dass ich’s jeden tag sehen kann
und das schöne daran ist dass ich’s jederzeit bewundern kann
und das schöne daran ist dass es all das wirklich gibt!
wer hätte das gedacht? – es ist ein heimatlied.
sportfreunde stiller – heimatlied
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alles liebe
★ nike ★
noch einmal ein großes dankeschön! an luna für die wunderbare organisation, an lisa für´s fahren (was machen deine blogpläne?), an dennis für den lieblingspony, an das stadtmarketing und georg obdenberg, an das team vom liebevoll, an holger von ill hill, an martin kern und kristina & gerrit und nicht zuletzt an unsere kleine reisegruppe – was war das für ein schöner tag!
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9. März 2017 at 15:00
So ein schöner Post über diesen schönen Tag <3
9. März 2017 at 15:45
danke dir! <3
9. März 2017 at 16:39
Teilweise äußerst interessante Infos bzgl. des Bauvorhabens, des untervegs und sehr schöne Photos,die zeigen das Krefeld sehr schöne Ecken hat (die mir mehr auffallen seitdem ich dort nicht mehr wohne).Und gerade da sollte sich Krefeld erinnern das es noch so viel schönes gibt, was leider im Argen liegt(altes Stadtbad,das Bröcksken,was ist eigentlich mit dem alten Zillenbach-Geschäft).Fazit – sie lebt.
Lieben Gruß
9. März 2017 at 18:18
danke für deinen kommentar, lieber andreas. ich freu mich über dein feedback und versuche, dich auch in zukunft über die schönsten seiten der seidenstadt auf dem laufenden zu halten. 😉 oh ja, das stadtbad ist ein trauerspiel. das bröckske ist verkauft, aber ob da was passiert? ich weiss es nicht. und über zillenbach hab ich auch keine infos. schauen wir mal, was noch kommt. liebe grüße
10. März 2017 at 7:22
Was für ein schöner Beitrag über diesen schönen Tag und vielen lieben Dank für deine Verlinkung auf meinen Beitrag 🙂 Spannend, wenn man so liest wie andere die Eindrücke zusammenfassen.
Ich erinnere mich gerne an diesen Tag und vor allem an eine Stadt die ich mir anders vorgestellt habe. Schön, dass ich euch kennenlernen durfte und hoffentlich bis bald! 🙂
10. März 2017 at 7:40
danke dir. und sehr gerne, deinem gin post ist nichts mehr hinzuzufügen! 🙂
im sommer hab ich eine kulinarische stadtführung durch duisburg gemacht. da hatte ich vorher auch ein ganz anderes bild im kopf! 🙂
15. März 2017 at 8:54
Applaus, Applaus
Für Deine Worte.
https://www.youtube.com/watch?v=GSfpDlN8Fyg&gl=JP&hl=ja&app=desktop
15. März 2017 at 11:56
<3