*werbung/ einladung
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nach wattwanderung, halligerkundung mit dem rad und einem köstlichen stück kuchen in der kookenstuv radeln heike und ich richtung anleger. am kiosk an der rixwarf wollen wir die räder zurückgeben. und die leihgebühr sind wir günther auch noch schuldig. von diesem ist allerdings weit und breit nichts zu sehen und der kiosk bereits geschlossen. machste nix. wir stellen unsere beiden räder zu den anderen drahteseln und laufen die wenigen meter zum gasthaus hilligenley.
in der gaststube können wir dann doch unsere schulden begleichen, denn wir finden günther hinter der theke. heike und ich verabreden uns noch zum abendessen und dann beziehe ich meine bleibe für die kommenden tage. ich hab zwar hier keinen wintergarten, aber die nordsee direkt vorm fenster. gefällt mir. sehr sogar.
bevor ich es mir hier oben aber gemütlich mache, schnappe ich mir noch mal meine kamera und laufe wieder runter zum anleger. das licht ist zu verlockend und für morgen ist wieder trübe suppe angesagt. an der rixwarf treffe ich auf einen herren mit einem jungen hübschen labrador. die beiden hab ich doch heute früh schon auf der ketelswarf gesehen. ein paar streicheleinheiten (für den hund!) und einen kurzen schnack später weiß ich, dass der herr auf die fähre wartet, um seine frau abzuholen, die einen tagesausflug nach amrum gemacht hat. die beiden sind eigentlich mitten im pott zuhause und kommen bereits seit zig jahren auf die hallig langeneß. er erzählt mir von seinem ersten landunter auf der hallig, bei dem es sein auto beinahe getroffen hätte. seitdem lässt er den schlüssel immer stecken, damit der wagen im notfall schnell gerettet werden kann. genauso wie hier die wenigsten haustüren verschlossen sind. mit einem lächeln im gesicht verabschiede ich mich, um den traumschönen himmel einzufangen.
das wasser läuft langsam ab, als ich rüber nach amrum blicke, wo die sonne langsam ihren arbeitstag beendet und der leuchtturm sein licht losschickt. ich kann mich kaum sattsehen, allerdings überzeugen mich dann doch kälte und die einsetzende dämmerung davon, den heimweg anzutreten.
das gasthaus hilligenley auf der hallig langeneß wurde – genau wie das partnerhotel anker´s hörn – im november 2017 mit dem zertifikat des deutschen nachhaltigkeitskodex ausgezeichnet. die vierzehn zimmer im gasthaus sind einfach eingerichtet, gemütlich und hell. für den schmaleren geldbeutel gibt es ein zimmer mit etagendusche. für die, die gleich mit der ganzen familie anreisen oder sich entfalten wollen, bieten die komfortzimmer mehr platz und eine wohnküche. ich bin mit meinem zimmer, das ein gemütliches bett, meerblick und meeresrauschen beherbergt, sehr zufrieden. bei einem längeren aufenthalt fände ich die wohnküche aber auch ziemlich reizvoll.
nachdem ich meine kamera, jacke, mütze, schal und co aufs zimmer gebracht habe, sammele ich heike ein. der abend im gastraum wird nicht allzu lang. zu müde sind wir beide von dem langen tag und der guten nordseeluft. wir essen eine kleinigkeit, schnacken noch ein wenig und verabschieden uns dann auf unsere zimmer.
die stille auf der hallig ist faszinierend. das meer höre ich, die möwen, ab und an ein rind oder ein schaf und sonst nichts. ich wohne in der innenstadt und bin ständig von irgendwelchen geräuschen umgeben. aber hier hört man tatsächlich nur die natur. und so schlafe ich tief und fest und wache mittwoch früh erholt und tiefenentspannt auf. mit meeresrauschen im ohr. schön. ich hänge noch ein wenig meinen gedanken nach, bis es zeit ist, aufzustehen.
der frühstücksraum ist noch leer, aber der duft von frisch aufgebrühtem kaffee lockt uns hinein und das buffet wartet bereits auf uns. perfekter tag in den start. guter kaffee, frische brötchen und eine hübsche auswahl an aufschnitt, käse, obst, marmelade und salaten. wir frühstücken ganz gemütlich und überlegen, was wir mit dem grauen tag machen.
heike möchte noch mal zur ketelswarf. denn als wir gestern dort waren, haben wir es nicht ins kapitän tadsen museum geschafft und ausserdem schadet es nicht, der kookenstuv noch einen besuch abzustatten. der himmel ist grau und wolkenverhangen und der wind hat wieder einen zahn zugelegt. an radfahren ist heute nicht wirklich zu denken. raus wollen wir trotzdem.
nach dem frühstück treffen wir uns dick eingepackt vor dem gasthaus, begrüßen die schafe auf der wiese und laufen los. einmal um die warf herum, über die wiese, auf den steinweg, der direkt am wasser entlang führt. wir haben auflaufend wasser, der wind pfeift ordentlich vom meer, aber bis auf ein paar kleine pfützen ist der weg trocken und gut zu laufen.
je länger wir unterwegs sind, desto heftiger peitscht der wind die wellen gegen den damm und hier wird es ziemlich ungemütlich. in höhe der christians- und der tamenswarf entscheiden wir uns, den weg vom meer weg einzuschlagen. so laufen wir auf die hauptstraße zu, vorbei an einem pfahl, der die markierungen der sturmfluten von 1825 (3,25m), 1976 (3,23m), 1962 (3,14m), 1990 (2,81m) und 1634 (2,70m) trägt. wir erreichen die hauptstrasse und von hier aus ist es nur noch ein katzensprung bis zum café. endlich können wir uns bei einem heißen tee aufwärmen, während der wind draußen weiter tobt. nach dem tee lassen wir unsere rucksäcke einfach unter dem tisch stehen und gehen rüber zum museum. danach gönnen wir uns noch ein leckeres stück kuchen und einen weiteren tee. erst als wir bezahlen, bekommen wir mit, dass der wind das wasser über den damm auf die wiesen der hallig drückt. aber kaffeebesitzerin virigina karau, die auch gerade auf dem sprung ist, um die fähre zu bekommen, beruhigt uns sofort wieder. das wasser steigt nicht mehr. ein landunter ist nicht zu erwarten. heike und ich schauen uns kurz an, nicken uns zu und machen uns schnurstracks auf den weg über die wiese. wirklich nah ran kommen wir nicht, aber es ist schon ein etwas beklemmendes gefühl, nur durch den kleinen damm getrennt, der an einigen stellen überspült wird, von der tosenden see zu stehen. die halliglüüd werden dies wahrscheinlich belächeln, sind sie doch ganz anderes gewohnt.
da der weg, den wir gekommen sind, nicht passierbar ist, maschieren wir die hauptstraße entlang. die priele, die die hallig durchziehen, sind im gegensatz zu gestern ordentlich angestiegen. links und rechts von der straße gluckert und gluckst es. der heimweg zieht sich, aber wir haben ja eh keine andere möglichkeit, da müssen wir jetzt durch. so ungemütlich der himmel auch aussieht – es regnet nicht. und dafür sind wir gerade ziemlich dankbar. als wir hilligenley erreichen, ist die wiese, die wir vorhin noch überquert haben, völlig überflutet.
die karte in der gaststube ist nicht allzu groß, liest sich dafür aber richtig gut. regionale gerichte, viel aus biologischem anbau. das fleisch stammt vom wattenhof, der auf der hallig langeneß die robustrindrasse irish welsh und einige schafe züchtet. als wurst oder fertiggerichte, aber auch unverarbeitet werden die produkte auf der hallig langeneß und am festland verkauft. von mai bis oktober grasen die rinder auf den salzwiesen der hallig. bevor das rindvieh nasse füsse bekommt, zieht es um aufs festland und kommt ab mitte april mit der fähre zurück auf die hallig.
den letzten abend verbringen heike und ich gemeinsam mit susanne und hans-peter, denen wir beim frühstück und im café immer wieder über den weg gelaufen sind. nach dem köstlichen abendessen wandern wir einfach einen raum weiter, denn dort tritt heute die laienspielgruppe halieen auf. die sitzplätze füllen sich und überall tauchen „bekannte“ gesichter auf. die bedienung aus dem café, die leute von der schutzstation und von der honkenswarf, alles trifft sich heute auf hilligenley. die truppe auf der bühne ist großartig. auf platt, mit viel souffleusenunterstützung und jeder menge charme spielen sich die jungs und mädels in die herzen der zuschauer und ernten einen tosenden applaus. einen schöneren abschluss kann es kaum geben.
donnerstag früh trinke ich noch einen kaffee mit heike, susanne und hans-peter, bevor ich den dreien nachwinke, als die fähre um 7.15 ablegt und sich auf den weg ans festland macht. ich habe mich entschieden, noch eine nacht dran zuhängen und freue mich, dass das wetter wieder ein wenig entspannter zu sein scheint. nach dem frühstück mache ich noch einen großen spaziergang, die fotos folgen ein anderes mal, kehre noch mal im anker´s hörn zu kuchen und toter tante ein, und geniesse einfach einen wunderschönen letzten tag auf der hallig. nachts beobachte ich noch einen fischkutter, der vor meinem fenster hin und her kreuzt. nach einem letzten frühstück bringt mich malte karau um kurz nach sieben zur ersten fähre und so endet mein kurzurlaub auf der hallig langenß. schön war´s.
malte karau gibt mir noch den tipp, einfach im frühjahr wiederzukommen. dann, wenn auch die vögel alle zurückkehren und hier richtig was los ist. klingt verlockend. noch verlockender ist aber die scheune auf hilligenley. dort findet jede menge kultur statt. tolle künstler treten hier auf, musiker, poetry slammer. die ersten termine für 2019 stehen bereits fest und es kommen noch mehr hinzu. heike und ich hatten überlegt, uns die hallig auch im frühjahr oder sommer noch mal gemeinsam anzuschauen. allerdings kommen wir grad bei der kultur noch nicht so ganz zusammen. sie locken die poeten und ich würd für selig & mr irish bastard unbedingt zurückkommen. aber das jahr ist noch jung, wir werden sehen, was kommt …
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alles liebe
★ nike ★
*offenlegung: vielen dank an das gästehaus hilliegnley für die einladung, die zwei übernachtungen beinhaltete. danke auch an primo pr für organisation. meine meinung bleibt natürlich unbeeinflusst von der einladung. überzeugt hat mich der großartige und herzliche service im hotel und die einzigartige stimmung. danke dafür.