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hoi aus zwolle. ihr erinnert euch? es ist samstag nachmittag und im bilderberg grand hotel wientjes warten zwei drahtesel auf uns, mit denen wir die hanzeroute kampen zwolle erradeln wollen. schafft ihr 41km an einem tag? aber sicher schaffen wir das.
genau diese 41km ist die hanzeroute von zwolle nach kampen und zurück lang. also kurz im hotel noch mal etwas sonnencreme aufgelegt – unterschätzt den bewölkten himmel bitte nicht, es sieht alles so harmlos aus, aber das geht ganz schnell und zack seid ihr knusprig – die fahrradschlüssel bei den netten mädels an der rezeption abgeholt und ab geht die post.
die schilder, die die hanzeroute kampen zwolle (und auch noch etliche weitere routen) kennzeichnen, könnt ihr eigentlich nicht übersehen und sie leiten euch sicher auf traumhaft ausgebauten radwegen (wink mit dem zaunpfahl nach krefeld) raus aus der stadt durch nette vororte rauf auf den deich.
ähm, rauf auf den deich kommt ihr, wenn ihr nicht den einen kleinen knick in einem pfeil überseht, so wie wir zwei dösbaddel. wir fuhren weiter gerade aus, anstatt links abzubiegen. aber was soll´s? wir sind ja zweimal gefahren und so gibt es heute hier die quick and dirty tour an der hauptstrasse entlang.
und wie quick wir waren. wir haben ordentlich in die pedalen getreten, den schafen und alpakas am wegesrand zugewunken und die schöne landschaft bewundert.
gut, es gab noch ein paar jungs, die uns überholten, aber wir hatten ein gutes tempo drauf, wunderten uns zwar dann und wann, dass die routenschilder irgendwann ausblieben, radelten aber bei perfekten wetterbedingungen weiter, immer unser ziel vor augen.
da wir am tag drauf der original hanzeroute gefolgt sind, kann ich euch sagen: ihr müsst nicht über diese brücke, es gibt noch einen anderen weg. einen weg an der ijssel entlang. mit freilaufenden schafen. die hab ich nämlich samstags schon von der brücke aus entdeckt. da wusste ich auch noch nicht, wie zutraulich die gar nicht mal so kleinen wollknäule sind. mehr über die begegnung gibt´s im nächsten post.
solltet ihr der originalroute folgen, fahrt ihr auch nicht vorbei am grünen herz der stadt – einer parkanlage im englischen landschaftsstil – ins stadtzentrum kampens ein. ich sag mal so, war alles geplant, damit wir euch beide seiten der stadt zeigen können …
die räder im schatten der bovenkerk festgezurrt, den schweiß von der stirn gewischt, laufen wir die oudestraat hoch.
in der oudestraat findet ihr die üblichen verdächtigen – aber wenn ihr hier seid, schaut immer mal wieder nach oben.
ich liebe diese hübschen holländischen bauten mit den tollen fensterläden.
und zwischen hema, takko und co findet ihr immer mal wieder den ein oder anderen interessanten laden, wie kamper genot. wer snoep, also süßigkeiten, schokolade, karamel, nougat und co sucht, ist hier gut aufgehoben.
auch in kampen ist samstags markttag, die stände interessieren uns allerdings nicht, wir biegen ab auf die plantage, einem platz mit cafés, bars und restaurants, der bei (mittlerweile) strahlendem sonnenschein richtig gut besucht ist.
wir finden ein entspanntes plätzchen, ordern eistee, bier und fritten und geniessen das herrliche wetter. hier lässt es sich aushalten. einfach nur sitzen, futtern und menschen beobachten. hätten wir gerne länger gemacht, aber wir haben die uhr, den rückweg und unser abendessen auf dem schirm.
wir verlassen die plantage, schlendern weiter um zwei ecken herum und stehen auf einem weiteren kleinen platz.
kampens stadtkern scheint ähnlich verschachtelt wie der von zwolle. überall finden sich plätze mit cafés und restaurants. am botermarkt werden wir magsich von den großen fenstern der casa del campo angezogen und werfen noch schnell einen blick in das fantastische einrichtungslädchen, bevor wir weiter durch die strassen streifen.
auch hier gilt: immer mal wieder den kopf in den nacken legen. könnt ihr die kleinen krönchen auf den schicken laternen erkennen? soo hübsch.
wer in kampen ein stück geschichte der hansestadt, die ihre blütezeit zwischen dem 12. und 16. jahrhundert hatte, einatmen möchte, folgt am besten des in zwei richtungen ausgeschilderten hanzestadswandeling. der hansestadtspaziergang durch kampen beträgt etwa 4,6km, die in 1,5 bis 2 stunden zu schaffen sein sollten.
auf der tour entdeckt ihr die stadtbrücke, alte stadttore, die zigarrenfabrik de olifant, eine synagoge und drei kirchen, den oben schon erwähnten park, ein richtig hanseatisches kaufmannshaus und das stedelijk museum im ehemaligen rathaus. die tour steht noch auf meiner to-do-liste. am liebsten, wenn die stadt nicht so knallevoll ist.
mehr über kampen, der perle an der ijssel findet ihr beim hanzesteden marketing.
de bovenkerk am anfang der oudestraat.
da stehen sie, unsere beiden treuen gefährten.
raus aus der stadt und rein in die natur.
auf dem rückweg haben wir übrigens alle schilder auf anhieb gefunden und sausten auf den drahteseln vorbei an saftig grünen wiesen, auf denen pferde grasten.
vorbei an ijsselarmen, auf denen schiffe und hausboote vor anker lagen
und durch idyllische kleine örtchen mit traumhaften (vor-)gärten.
für all meine verrückten katzenmädels!
soo schön!
<3 große hausbootliebe!
frisch geduscht und mit ordentlichem appetit im gepäck machen wir uns auf den weg richtung altstadt, überqueren die stadsgracht, biegen jetzt aber sofort rechts ab, um am museum vorbei zu schlendern.
durch die hübschen gassen geht es weiter unserem ziel entgegen.
das heißt heute abend bistro bon femme und alleine der anblick der kleinen tische vor dem bistro und das alte holzfass mit dem wasserspenderglas (oder wie auch immer dieses grossartige teil heissen mag) drauf, lässt mein herz schon tanzen.
die dame des hauses (bzw eine der beiden damen) empfängt uns sehr herzlich, wir bekommen einen tisch in der abendsonne, zwei gläser wein und die karte. kinners, wenn ihr mal in zwolle weilen solltet, geht ins bonne femme!
wir sitzen am tisch in der belebten strasse, nippen an unseren weingläsern, studieren die karte, beobachten die menschen, die vorbei gehen, stehen bleiben und mit jemanden am nachbartisch ein kurzes schwätzchen halten und seufzen wohl zum hundertsten mal an diesem tag völlig zufrieden vor uns hin. ist das schön hier. ich möchte bleiben. für immer.
der wein ist großartig, das essen noch besser und zum schluss sind wir so satt und zufrieden, dass kein dessert mehr platz hat. gut dass der gin tonic hier mit wacholderbeeren, zitrone und limette serviert wird, denn selbst die gurke wäre zuviel des guten gewesen und so ersetzt der longdrink das dessert.
mit der nötigen bettschwere verabschieden wir uns von den inhaberinnen und spazieren ganz entspannt durch die in dämmerlicht getauchte altstadt zwolles.
und was hier noch los ist. die altstadt hat diverse nette plätze mit jeder menge aussengastronomie und egal, um welche ecke wir gehen, überall schwirrt die luft von lachen und gesprächsfetzen. sommer pur. hach …
entlang der stadsgracht schlendern wir zurück zum hotel, wo wir bei einem letzten drink auf der terrasse den tag revue passieren lassen.
völlig erschossen fallen wir ins unser mega gemütliches bett und sind innerhalb von wenigen minuten auf dem weg ins reich der träume. den schlaf brauchen wir auch, denn am sonntag geht es wieder auf die räder …
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alles liebe & goedenacht
★ nike ★
zu diesem wochenendtrip wurde ich vom niederländischen büro für tourismus & convention (NBTC) eingeladen. danke auch an hanzesteden marketing für die tolle organisation und die möglichkeit, mich hals über kopf in die hansestädte zwolle und kampen zu verlieben.
14. August 2016 at 9:09
Sehr hübsch! Kampen, eine unsere Lieblingsstädte, klein und vielseitig und hier mit schönen Fotos.
14. August 2016 at 15:04
danke, ich hatte weder kampen noch zwolle vorher auf dem schirm, bin mir aber sehr sicher, dass ich wieder her komme!
14. August 2016 at 10:26
Ein Träumchen <3
Hab einen tollen Sonntag!
Allerliebste Grüße,
Marlene
23. August 2019 at 21:46
Haha, toll das mal auf einer anderen Perspektive zu lesen! Wohne selber in Kampen und fahre jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit in Zwolle. Dank deiner Fotos nochmal erfahren wie schön meine Umgebung eigentlich ist.
Möchtest du nochmal nach Kampen kommen, kannst du immer nachfragen für Tipps. Es gibt hier noch mehr schöne Radtouren 🙂
24. August 2019 at 13:56
wie lustig! 🙂 da wohnst du aber wirklich schön! danke, ich meld mich gerne, sollte ich eine weitere tour in der nähe planen. 🙂