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eins vorneweg: wer eine abneigung gegen sand, wind, salzwasser, dünen und sonne haben sollte, kann getrost weiter klicken. dann ist das hier nichts für euch.
ich hab nämlich die perfekte dosis gegen meerweh. und zuviel gibbet dabei nicht.
ich nehm euch mit an den kniep. an den was? mögen jetzt einige von euch denken. also zuerst ein paar hard facts:der kniep ist eine 10 qkm große sandbank, die bis 1,8m über dem meeresspiegel liegt. diese ist in breiter fläche der westlichen küste amrums fest angeschlossen und beschert der insel so einen atemberaubenden badestrand. wo der name herkommt? dIe einen sagen, die bedeutung des namens ist ungeklärt, die anderen hingegen (z.b. auch wikipedia) behaupten, dass der name auf das öömrang-wort kniap für „kneifen“ zurück geht. und wem der wind schon mal die feinen sandkörner um die nackten beine gepeitscht hat, der weiß, was mit kneifen gemeint ist. wo auch immer der name herkommt, es ist verdammt viel sand. auf einem luftbild oder wenn ihr bis zum letzten bild in diesem post durchhaltet, könnt ihr sehen, daß der kniep ein drittel des gesamtbildes amrums ausmacht. wahrscheinlich sogar das schönste drittel. nur wer hier mal eben schnell ans wasser will, hat allerdings pech. oder sollte ziemlich flott laufen können …
der erste komplette tag auf der insel startet mit dem fantastischen frühstück in der weißen düne. dann hält uns nichts mehr. gut gestärkt machen wir uns bei strahlendem sonnenschein und knalleblauem himmel auf den weg zum kniep. vom achtern strand über die mittelstrasse sind es zu köhns übergang vielleicht 5 minuten. dann liegt er vor uns: der kniep mit seinen unendlichen weiten und mittlerweile ganz schön vielen dünen. die gab in meiner kindheit noch nicht. aber gut, seitdem sind ja auch schon etliche jahre vergangen.
die luft ist warm, die sonne kitzelt auf der haut, wir verstauen unsere schuhe und laufen barfuß richtung wasser durch den weichen sand.
da oben, auf der düne in der mitte könnt ihr die holzplattform der aussichtsdüne erkennen.
meine eltern sind früher von der anderen seite der düne morgens losgezogen, mit zwei kindern und sämtlichen plörren bepackt, die man für einen strandtag so braucht. die aussichtsdüne hoch, wieder runter und den kilometer durch den feinen kniepsand bis ans wasser. sportlich, sag ich mal.
im gegensatz zu damals gibt es heute bänke am kniep, die zum ausruhen und verweilen einladen. wie ihr seht, sind die banksitzer recht gut eingepackt. wo wir wieder beim unterschiedllichen temperaturempfinden der menschen sind – wie auf der fähre. ich bin in shorts, top und barfuß unterwegs und friere nicht eine sekunde. ob das vielleicht auch mit den glückshormonen zu tun hat, die wie die irren durch meinen körper rasen und mich nur noch grinsen lassen?
hinter dem großen dünengürtel glitzert die nordsee in der sonne.
die kamera musste ich am wasser erst einmal weggepacken, um ein wenig in den wellen herumzuspringen. wollt ihr das meeresrauschen hören? ich hab es auf instagram konserviert. ja, ich bin ein meermädchen. hier, wo die wellen an den strand rauschen, das wasser in der sonne funkelt wie diamanten, die möwen kreischen und der wind meine haare zerzaust,
da bin ich glücklich.
hier gehen die menschen auch kurzerhand mal mit stativ ins wasser.
wir laufen am wasser entlang, zwar begegnen wir einigen spaziergängern, aber auf dieser fläche wirkt der kniep eher menschenleer. nur der leuchtturm wandert mit und scheint mal neben, mal vor und mal hinter uns am dünenkamm aufzutauchen.
die wolken ziehen über den kniep und werfen ihre schatten über sand, dünen und leuchtturm.
sand, wohin das auge reicht.
ich könnte noch stundenlang am wasser entlang laufen, aber irgendwann kann auch ich mich losreissen und wir queren den kniep ein weiteres mal und nehmen kurs auf die dünen.
der leuchtturm taucht ab.
der sand hier ist so unfassbar fein und weich, ein kleiner traum. die notfallschilder sehe ich heute zum ersten mal, dann entdecke ich sie aber auf der ganzen insel verteilt. ziemlich praktisch, wenn man irgendwo am kniep oder in den dünen lost ist und seinen genauen standpunkt nicht lokalisieren kann.
mit hilfe der schilder ganz easy.
wir erklimmen einen weg zwischen den dünen und gab es eben noch sand, wohin das auge reichte, wechselt die landschaft jetzt die farbe und zeigt sich in grün. bevor jetzt jemand schreit, ihr könnt doch nicht einfach durch die dünen kraxeln, was ist denn mit dünenschutz ist inselschutz? alles gut, hier handelt es sich um einen ausgewiesenen dünenwanderweg.
auch wenn man vor lauter dünen schnell mal die orientierung verlieren kann. irgendwann sieht man immer wieder den leuchtturm. der weist halt nicht nur den schiffen den weg. allerdings möchte ich hier nachts oder bei nebel auch nicht verschütt gehen. ich habe viele geschichten gehört vom strandnebel, in dem selbst hunde die orientierung verloren haben sollen. meine großeltern hatten immer solche geschichten auf lager und wer´s richtig spooky mag, sollte sich unbedingt einen vortrag vom amrumer original georg quedens über die zeiten der strandräuberei anschauen.
was für ein typ. und richtig interessant.
von nebel ist nichts zu sehen, bei uns scheint weiter die sonne vom himmel, als wir endlich den befestigten weg am zeltplatz erreichen. dieser führt – wie der name schon sagt – am zeltplatz vorbei zur inselstraße.
yay, ihr habt durchgehalten. auf der infotafel könnt ihr die weiten des kniepsandes sehen. und die ungefähre strecke, die wir zurückgelegt haben. das war allerdings nur der erste teil der tagestour. vom standort am leuchtturm führte uns unser weg über süddorf nach nebel und von dort aus an der ostküste amrums am wasser entlang nach wittdün zurück. aber das würde jetzt wirklich den rahmen sprengen und wird vertagt.
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alles liebe & immer dran denken
#blickaufsmeerstattkopfvordiewand
★ nike ★
20. Oktober 2016 at 12:13
Einfach herrlich!!!
Danke für’s imagniäre ‚Kopf durchpusten‘!
Liebe Grüße : ) Maren
21. Oktober 2016 at 7:09
immer wieder gerne! 🙂
20. Oktober 2016 at 19:54
Oh, schöön. Besonders die Dünen-, Leuchtturm- und Heidebilder. Da will ich doch glatt auch wieder ans Meer… .
Wie breit ist der Strand bzw. dauert es von …der Küste…bis zum Strand…vom Dünenkamm bis zum Meer?
Was mich wundert, ist, dass dieses Schiff durch das Wattenmeer fährt. Ich dachte, die fahren nur auf der offenen Nordsee-Seite.
Ich war dieses Jahr auch am Meer. Allerdings auf der anderen Seite von Schleswig-Holstein,…und sogar noch etwas östlicher. An der Ostsee!!!! 🙂
20. Oktober 2016 at 20:16
danke dir, die ostsee mag ich ebenfalls. der kniep ist bis zu 1,5km breit. was du auf dem bild siehst, ist die „offene nordseeseite“. und die adler express bietet fahrten durchs weltnaturerbe wattenmeer an. mehr kann ich dir dazu leider nicht sagen.
20. Oktober 2016 at 23:49
Wow, wie toll! Ich wollte ja nie nach Amrum, aber jetzt schon ❤️
21. Oktober 2016 at 7:09
ich würde auch sofort mitkommen!
21. Oktober 2016 at 10:18
Großartig! Da kommt direkt Meerweh auf! Schon verrückt, was Fotos so auslösen. Ich höre direkt die Wellen, rieche das Meer und hab Sand zwischen den Zehen 😉
Liebe Grüße, Kirsten
21. Oktober 2016 at 10:53
so soll das sein! dann hab ich ja alles richtig gemacht! 🙂 eine kleine auszeit am meer für alle!
21. Oktober 2016 at 11:47
Schließe mich Kirsten an: ich hab plötzlich Salzwasser Geruch in der Nase und Möwengeschrei im Ohr. Herrlich. Was wäre ich gerne mal wieder an der Nordsee… hach….
21. Oktober 2016 at 12:44
Ja, hast Du richtig gemacht. Vielleicht machen wir ja demnächst ne Gruppenreise ans Meer. 😉
22. Oktober 2016 at 9:18
Ich will dahin!! Ist das schön! Die Landschaft erinnert mich ein bisschen an Wangerooge, um das Ostende der Insel kann man genauso durch unendliche sandige Weiten laufen… Aber ich seh‘ schon, Amrum muss wohl auch mal sein. <3
22. Oktober 2016 at 11:54
<3 ja, amrum ist einfach der wahnsinn! perfekt zum durchatmen und runterkommen!
22. Oktober 2016 at 13:02
Hach, wie schöööööön <3
23. Oktober 2016 at 17:42
ich hachze beim anblick der bilder auch immer wieder.
23. Oktober 2016 at 9:59
Was für ein schöner Bericht, der könnte von mir sein. Ich bin jetzt erst seit einer Woche zurück von meiner Lieblingsinsel Amrum, aber ich habe schon wieder Meerweh.
23. Oktober 2016 at 10:13
danke für den lieben kommentar. ich kann mir auch gar nicht vorstellen, dass es menschen gibt, denen amrum nicht gefällt!
23. Oktober 2016 at 13:21
Also, sehr schön geschrieben, und wurde gleich wieder hochfahren, vor allem auch die Beschreibung zu deinen Kindertagen über die Aussichtsdüne… So haben wir es in den ersten Jahren auch gemacht. Weisst du ,dass diese Aussichtsdüne den Spitznamen Hexentanzplatz hat?
Schon meine Großeltern sind mit ihren Kindern nach Amrum, oder genauer Wittdün, das hat sich nun noch 2 Generationen fortgesetzt….zweite Heimat. Und dein Beitrag ist einfach schön, es geht einem das Herz auf.
Übrigens haben wir eine Wohnung genau mit Blick auf den Hexentanzplatz… Und wir vermieten auch, wenn jemand Interesse hat.
http://Www.amrum-krabbe.de
23. Oktober 2016 at 13:27
liebe karin, mir geht bei deinem kommentar ebenfalls das herz auf! danke dir. den spitznamen kannte ich noch nicht, aber ich werde mir die wohnung auf jeden fall einmal anschauen. vielleicht ist das was für´s kommende jahr! 🙂
23. Oktober 2016 at 15:08
Einfach toll, war m Sommer das erste mal auf Amrum und liebe diese Insel. Der Bericht mache Lust auf Mee(h)r!!!
23. Oktober 2016 at 15:22
danke. du warst mit sicherheit nicht zum letzten mal dort, oder? 🙂