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die busfahrt von wittdün nach norddorf gleicht einer zeitreise. ich klebe am busfenster, während draussen lauter stationen meiner kindheit vorbeifliegen. dort links geht es zur aussichtsdüne, in dem weg haben meine großeltern früher gewohnt. eine straße weiter befand sich früher das schwimmbad, in dem ich mein seepferdchen gemacht habe – heute kann man hier im amrumer badeland in den wellen toben oder sich in der sauna oder bei der massage entspannen. zwischen den bäumen taucht die blaue maus auf. nein, ich war während meiner kindheit nicht in der kneipe. aber die blaue maus kennt man halt. zeltplatz, heidekate, leuchtturm. kurz vor nebel taucht die amrumer windmühle auf und links weist ein schild den weg zur fachklinik satteldüne. wie oft sind mein bruder und ich mit meinem opa die strasse entlang gefahren, um meine oma nach der arbeit abzuholen. und jedes mal das selbe spiel: „oma, wir haben den teller aufgegessen. morgen scheint bestimmt die sonne?“ „waaaas? mein gutes geschirr habt ihr gegessen?“…
im september letzten jahres habe ich mit meiner mutter einige tage auf der wohl schönsten insel verbracht. nach einem traumhaften strandspaziergang am kniep und jeder menge erinnerungen, sitzen wir jetzt im bus nach norddorf. unser ziel: die vogelkoje. der ehemalige entenfanggarten mit dem kleinen teich ist heute eine vogelfreistätte. hier brütet und rastet sogar die graugans. aber auch für naturliebhaber und spaziergänger ist die vogelkoje ein beliebter ort.
ich erinnere mich an einige familienausflüge, vor allem zu ostern, wenn links und rechts am wegesrand immer wieder kleine schokoeier in buntem stanniolpapier aufblitzen. da war wohl der osterhase unterwegs. oder soll ich lieber der osteropa sagen?
der bus passiert nebel. rechts erstrecken sich die felder bis hin zur nordsee. auf der linken seite sieht man nur wald. vor lauter aus dem fenster schauen verpassen wir die haltestelle vogelkoje. aber egal, die sonne scheint, der ganze tag liegt vor uns und wir haben alle zeit der welt. wir verlassen die hauptstrasse, biegen in einen feldweg ein und befinden uns im paradies. um uns herum flattern schmetterlinge noch und nöcher. so viele flatteringe hab ich zuhause das ganze jahr über nicht gesehen. die vögel zwitschern und wir wandern durch den wald in richtung vogelkoje.
haben wir in der einen minute noch das gefühl, völlig alleine im wald unterwegs zu sein, stehen wir in der nächsten auf einer lichtung mit kinderspielplatz und kiosk. kinderlachen und gesprächsfetzen liegen in der luft. ich sage kurz bambi hallo.
am startpunkt des naturerlebnispfades vogelkoje meeram steht ein uriges kleines häuschen.
wir werfen einen blick ins häuschen, laufen dann aber den bohlenweg am wasser entlang. der kleine teich kam mir früher um einiges größer vor. und überhaput hatte ich das gelände hier ein wenig anders in erinnerung.
aber schön ist es immer noch. und so ruhig. eine kleine oase mit völlig gechillten vögeln.
der wald lichtet sich, die sonnenstrahlen kitzeln auf der haut. immer wieder laden bänke zum verweilen ein. aber wir wollen weiter.
nachdem wir die runde beendet haben und wieder am ausgangspunkt angelangt sind, entdecken wir hinter dem wildgehege einen weiteren bohlenweg. dieser führt uns quer durch die dünen und das archäologische areal. dieses gebiet kenne ich nicht von früher.
kann ich auch gar nicht, denn offiziell wurde das areal erst 2011 eröffnet. aber einen abend vorher haben wir in einer amrum dokumentation auf dem ndr von der zeitreise in die vergangenheit und dem eisenzeitlichen haus erfahren und wollen uns die ecke der insel gleich ansehen.
wir laufen durch archäologisches ausgrabungsgebiet mit jungsteinzeitlichen großsteingräbern und siedlungsspuren aus der eisenzeit. zeittafeln auf den bohlen weisen auf geschichtliche epochen und ereignisse hin. hier wird die geschichte amrums von der eisenzeit bis zur jungsteinzeit erlebbar.
der bohlenweg führt bergauf und bergab duch die bizarre dünenlandschaft.
2014 wurde das eisenzeitliche haus im dünental errichtet und zeigt, wie die menschen hier früher gelebt haben.
nach dem eisenzeitlichen haus ist aber noch lange nicht schluss.
der bohlenweg schlängelt sich weiter durch die dünen. und ganz hinten am horizont ist der kleine bruder des leuchtturms, das quermarkenfeuer auszumachen.
diese unfassbare weite, kombiniert mit blauem himmel und sonnenschein, diese absolute ruhe, all das lässt sich für mich kaum in worte fassen. gefühlt auf jeden fall nicht in die richtigen. aber es ist einfach nur traumhaft schön hier.
vom quermarkenfeuer aus hat man eine fantastische sicht auf die umliegende landschaft. auf der einen seite die dünen, auf der anderen die unendlichen weiten des knieps. selbst sylt scheint zum greifen nah.
mit jeder menge #meerweh und #amrumsehnsucht verabschiede ich mich für heute. mögt ihr beim nächsten mal wieder mit an den strand?
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alles liebe
★ nike ★
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16. März 2017 at 13:34
Mein Amrum!
16. März 2017 at 13:41
Vielen Dank für’s Teilhaben lassen. Man hat das Gefühl, Du nimmst einen mit auf den Ausflug. Ich habe direkt Fernweh bekommen.
16. März 2017 at 13:54
<3 sehr gerne! und danke für den schönen kommentar!
16. März 2017 at 14:34
oh hier tanzt auch mein Herz. Vielen Dank für die Reise und die schönen Bilder. Die Vogelkoje, wie aber auch ganz Amrum, ist ein wunderschönes Stück Erde. Ein Platz für die Seele. Lieben Dank.
16. März 2017 at 18:27
mein herz tanzt bei so schönen kommentaren. <3 danke dafür!
16. März 2017 at 15:22
ich liebe diese Insel, schade, daß ich sie nur 1x jährlich besuchen kann
16. März 2017 at 18:26
liebe ute, unter wanderlust findest du unter anderem auch noch mehr bilder von der schönsten aller inseln. vielleicht helfen dir die bilder die zeit bis zum nächsten besuch zu überbrücken … 🙂
16. März 2017 at 16:30
Mein Herz tanzt auch vor Freude, so schön beschreibst du meine Lieblingsinsel. Beim Anschauen der Bilder bin ich in Gedanken mitgewandert, jetzt habe ich Meerweh, Dünenweh, Inselweh, Kniepweh … nach Amrum , muss aber leider bis Oktober warten.
Zur Abwechslung fahren wir morgen aber für ein paar Tage nach Juist, mal sehen ob dieses Inselchen mir auch so gut gefällt.
16. März 2017 at 18:42
liebe susanne, grüß mir die see, die ist doch überall schön. aber auf amrum einfach am schönsten! 🙂
mein herz tanzt auch bei deinem kommentar! <3 amrum ist echt so ein herzensding. und gegen meerweh gibt es noch mehr meerfotos …
17. März 2017 at 12:53
Jammer.. jetzt sehne ich mich noch mehr nach Sommer, Sonne und Wärme als eh schon. Soooo schön sieht das aus. Ich rieche förmlich die salzige Luft. Da hilft als Trost nur ein netter Abend mit guter Musik und lieben Menschen.. ach, gibts ja später 😉