brot backen finde ich ja super. alleine der duft von frischgebackenem brot ist ein traum. und wenn man selber backt, weiß man vor allem, was drin ist! nachdem hefeteig und ich mittlerweile total cool miteinander sind (um es mit den worten einer ehemaligen kollegin zu sagen), brauche ich eine neue herausforderung und was liegt da näher, als sich mit sauerteig zu beschäftigen.
eher durch zufall stiess ich auf katharinas hervorragenden sauerteig post, in dem sie 2 varianten der sauerteigherstellung ganz wunderbar beschrieb. ein zeichen! ich wartete noch den darauf folgenden euphorischen roggenmischbrot mit sauerteig post von katharina ab und legte los!
„sauerteig ansetzen: eine übung in angewandter geduld“ heißt ihr post – auf jeden fall eine herausforderung für mich („geduld ist nur ein frommer ausdruck für selbstmord“ – hab ich irgendwo mal gelesen. sehr passend). ich entscheide mich für die „pöt-methode“, die katharina aus dem sauerteig forum hat.
tag 1 – in meinem fall ein montag abend:
ich rührte 100g roggenvollkorn mehl mit gut 100ml wasser in einer großen schüssel zu einem dickflüssigen teig zusammen
schüssel mit frischhaltefolie abdecken und bei raumtemperatur stehen lassen, nach 12 stunden (in meinem fall am dienstag morgen) den teig ordentlich durchschlagen, abdecken und stehen lassen.
tag 2 – dienstag abend
weitere 100g mehl und 100ml wasser unterrühren, abdecken und ruhen lassen. nach 12 stunden wieder gut durchrühren, um luft in den teig zu lassen.
tag 3 – 5 – und täglich grüßt das murmeltier – immer wieder 100g mehl und 100ml wasser unter den teig rühren, abdecken, nach 12 stunden durchschlagen. der teig sollte jetzt grau sein, ordentlich blasen schlagen und säuerlich riechen (und schmecken, aber man muß ja nicht zwingend probieren).
ich mußte am letzten tag noch mal in eine größere schüssel wechseln, da die erste anscheinend doch nicht so groß war.
ca. 80 – 100g vom sauerteig in ein sauber ausgespültes schraubglas füllen, gut verschliessen und in den kühlschrank stellen.
das ist der ansatz für den nächsten sauerteig. der restliche teig wird jetzt weiter verarbeitet.
katharina erklärt sehr schön, dass gerade so ein junger sauerteig noch die unterstützung von ein etwas hefe gebrauchen kann, da er noch nicht genug triebkraft hat. ich war mir sicher (sehr sehr sicher), noch hefe im kühlschrank zu haben. so war es auch, nur leider war der halbe würfel, der da noch vor sich hin darbte, um. hm, samstag nachmittag. noch mal los, um hefe zu kaufen? nö. augen zu und durch!
also rührte ich erst 350g roggenvollkornmehl und 500g weizenmehl, typ 1050 mit 1el salz unter den sauerteig und gab dann 500ml lauwarmen wasser ohne die angedachten 10 – 20g hefe hinzu. dann kämpfte ich mich mit den knethaken des rührgeräts 10 minuten durch den superklebrigen teig.
in ermangelung zweier gärkörbchen habe ich zwei saubere leinentücher ausgelegt, ordentlich mit mehl bestäubt, den teig auf die beiden tücher aufgeteilt und auch mit mehl bestäubt. die teigtücher habe ich in zwei auflaufformen gepackt, den teig zugedeckt und über nacht gehen lassen.
sonntag morgen. endlich.
backofen inklusive backblech und einer unten im ofen platzierten metallischen auflaufform auf 250°c vorheizen. sobald die 250°c erreicht sind, brotteig auf das heiße blech kippen, mit einem scharfen messer einritzen und in den ofen schieben. wasser in die auflaufform giessen (achtung, zischt & dampft) und schnell die ofentür schliessen.
das brot 10 minuten bei 250°c – 10 minuten bei 200°c – 10 minuten bei 200°c und dann bei 180°c ca 30 – 40 minuten lang backen. wenn es beim klopfen auf die unterseite hohl klingt, ist es fertig.
aus dem ofen nehmen, auskühlen lassen und das brot bewundern.ich kann katharina nur zu gut verstehen, die am liebsten ihr brot aus dem fenster halten & dem bäcker „so! so geht das!“ zurufen würde. ich freu mich so riesig über die beiden laibe, die nur aus mehl und wasser entstanden sind. ein halber laib ging an meine eltern und die andere hälfte habe ich sonntag nachmittag der lieben nina mitgebracht, die mir abends schrieb „anstatt kuchen hätte ich zum geburtstag gerne ein brot“!
der andere laib brot liegt im büro (zuhause ist er nicht sicher…) und in der mittagspause gibt es nur noch stullen. und zum frühstück. großartig. das nächste mal kommen noch möhren mit in den teig. und walnüsse. oder sonnenblumenkerne. und mohn. ich glaube, ich back mein brot nur noch selber.
liebe katharina, ich fall mal kurz vor dir auf die knie, um mich für die beiden superposts (und die ganze vorarbeit) zu bedanken! wirklich tolle texte & bilder, ohne die ich mich so schnell bestimmt nicht an den sauertteig gewagt hätte. merci.
wenn ihr wissen wollt, wie der sauerteig weiter geführt wird, müsst ihr warten, bis ich mich ans nächste brot mache oder ihr schaut einfach bei katharina vorbei.
hier noch der ohrwurm zum brot
wie sieht euer traumbrot aus?
einen entspannten mittwoch & geniesst den freien donnerstag!
alles liebe
★ nike ★
16. Mai 2012 at 8:44
jetzt muss ich auch mal kurz auf die knie fallen… bekanntlich brauch ich ja den ganzen süßkram nicht zwingend, und da kommt nike mit diesem traumbrot umme ecke!! anstatt kuchen hätte ich gerne ab sofort ein geburtstagsbrot 🙂
in diesem sinne: backt dieses brot! ich lass es backen ;-))
liebste grüße,
nina
16. Mai 2012 at 10:29
bekommst du! ein exklusives nina brot!
16. Mai 2012 at 9:35
ohhh, sieht das guuut aus!
dazu kalte butter und ein glas milch. <3
16. Mai 2012 at 10:29
dank dir, dani!
bärlauchpesto passt auch hervorragend!
16. Mai 2012 at 13:08
Ich finde das irre toll, dass das so auf Anhieb geklappt hat mit Dir und dem Sauerteig! Alle Daumen hoch & vielen lieben Dank für die lobende Erwähnung! *rotwerd*
Liebe Grüße
Katharina
16. Mai 2012 at 13:59
ich freu mich auch, denn ohne dich würd ich jetzt keine selbstgebackene stulle essen! 🙂
16. Mai 2012 at 21:03
mhh, da läuft mir und auch sicher vielen anderen das wasser im mund zusammen.. lecker! lass es dir schmecken!!! 🙂 liebe grüße, gesa
17. Mai 2012 at 18:07
danke, liebe gesa. das war es! sehr sehr lecker!
18. Mai 2012 at 8:34
Nike, Du bist ein ROCKstar. Nicht nur im Hintergrund mit Stern und Noten und gutem Musikgeschmack und sehr sehr vielen Schuhen :), Sauerteig Brot backen ist wowie. Wie toll <3
Hab ein schönes Wochenende und viel Spaß beim Schrubben, nech
Jeanny
18. Mai 2012 at 9:21
<3<3<3 rockstars brauchen sehr sehr viele schuhe, auch wenn sie gar nicht alle anziehen!
ich hatte die beste anleitung zum sauerteig ansetzen! 🙂
und deine kokosscones sehen zum niederknien gut aus!
dir auch ein wundervolles wochenende!
liebste grüße in den schönen norden,
nike
13. Juni 2012 at 10:20
[…] davon überzeugte, es endlich mal auszuprobieren. dann geht es mit dem restlichen teig weiter wie gehabt […]
30. Juni 2012 at 7:38
[…] ich meinen ersten sauerteig angesetzt habe, wohnt in meinem kühlschrank ein kleiner sauerteigansatz in seinem schraubglas. […]
4. Januar 2013 at 8:29
[…] zuerst backen wir einfach ein brot – oder besser noch zwei. entweder mit sauerteig nach diesem rezept oder mit […]
17. Januar 2013 at 20:00
Dein Post hat mich so gepackt, dass ich gleich meinen ersten Ansatz gestartet habe. Ich wollte sowieso immer mal Brot backen, aber hatte nie den richtigen Anstoß. Danke dafür! Ich habe noch eine Frage: hast du direkt an Tag 5 dein erstes Brot gebacken oder musstest du bis zum 6. Tag warten?
Ich würde mich über weitere Brotvariationen mit Sauerteig freuen!
Weiter so!